Die besten Pâtisserien in Paris 2023 | 2/2

Heute führe ich euch erneut durch Paris und zeige euch Teil 2 der besten Pâtisserien in Paris 2023.


„Salut! Auf geht‘s nach Paris!“

Wir waren wieder in Paris unterwegs und haben die französische Hauptstadt nach den besten, angesagtesten und interessantesten Patisserien durchforstet. Auch dieses Mal haben wir wieder einige neue kulinarische Entdeckungen für euch mitgebracht. Die Metropole entwickelt sich derart schnell, dass es auch uns schwer fällt alle Trends in einem Trip unterzubringen, jedoch schaffen wir mit jedem neuen Reisebericht ein neues, verbessertes Bild von der süßen Szene in Paris.

Ganz langsam. Bevor wir euch überhaupt die neusten Entdeckungen zeigen können, müssen wir erstmal in die Hauptstadt reisen. Ein früher Flug bringt uns in gut zwei Stunden an den Pariser Großflughafen Charles de Gaulle. Mit der Bahn geht es weiter ins Herz von Paris. Am Gare du Nord steigen wir um in die Metrolinie 4 und fahren bis zur Haltestelle „Réaumur-Sébastopol“, wo unsere Erkundungstour startet. Die Liste ist voll gepackt mit neuen Orten, also los geht‘s!


Nächster Halt: The French Bastards

Auch an diesem Morgen darf ein französisches Frühstück nicht fehlen. Die rebellischen French Bastards sind mittlerweile schon ein paar Jahre in Paris tätig und haben mehrere Filialen über die ganze Stadt verteilt. Neben Brot, Baguette und Croissants gibt es auch feine Törtchen und belegte Ficelles. Im Grunde also alles was für ein perfektes französisches Frühstück benötigt wird. Zugebenermaßen war ich bereits mehrmals bei der Bäckerei und bin einfach von der Qualität und gutem Preisniveau überzeugt.

Bei diesem Besuch suchen wir uns neben einem belegten Baguette mit Mozzarella und Rucola, einen klassischen Flan Pâtissier und einen Kouign Amann aus. All das für faire 13 Euro ist im Herzen von Paris als eher preisgünstig anzusehen. Das Baguette ist wie erwartet knusprig. Der Flan hat eine wunderbare Vanillenote und der Teig ist kross. Der Kouign Amann ist für meinen Geschmack etwas zu dunkel und könnte stärkere Karamellnoten haben. Für den täglichen Bedarf definitiv eine meiner liebsten Bäckereien.

Nächster Halt: Jeffrey Cagnes

Nach dem Frühstück und einem entspannten Spaziergang durch den Stadtteil geht es weiter zu unserem nächsten Stopp zur Patisserie von Jeffrey Cagnes. Auch er hat über die letzten Jahre zwei Filialen in Frankreichs Hauptstadt eröffnet. Neben erlesenen Törtchen liegt sein Fokus auch auf Schokoladen und Pralinen.

Sein Törtchen in Form eines Cannelé wollte ich schon sehr lange probieren. Mit gerade einmal 5,50 Euro ist das Törtchen auf einem ähnlichen Niveau wie etwa in Berlin oder München. Wir machen einen kurzen Spaziergang zum Park bei Les Halles, wo wir uns ein sonniges Plätzchen suchen, um das Törtchen zu verkosten. Hinter dem kupferfarbenen Äußeren verbirgt sich ein Biskuitboden mit weißer Schokolade, einem Kern aus Karamell mit einem Schuss Rum und luftig aufgeschlagene Vanilleganache. Insgesamt ein solides Törtchen, das sich lohnt erneut gekauft zu werden.

Nächster Halt: Cedric Grolet Opéra

Der derzeit angesagteste Pâtissier in Paris Cedric Grolet hat neben seinem ersten Laden im Hotel Le Meurice, der sich vor allem auf hyperrealistische Törtchen im Stil von Früchten spezialisiert hat, mittlerweile eine zweite Pâtisserie mit angeschlossenem Café eröffnet. Der Laden liegt auf der Avenue de l‘Opéra zwischen dem Louvre und der Opéra.

Auf dem Weg zu dem Café entdecken wir schon aus der Ferne die lange Schlange, die sich vor dem Eingang gebildet hat. Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen habe ich wohlwissend die Törtchen online vorbestellt und so sparen wir uns die lange Wartezeit. Übrigens müsst ihr für das Café einige Wochen im Voraus einen Tisch reservieren, ansonsten stehen die Karten auf einen freien Platz sehr schlecht.

Das Konzept von Cedric Grolet Opéra greift in der Umsetzung der Törtchen und süßen Kreationen die Formen der Natur insbesondere von Blüten und Blumen auf. Zusätzlich gibt es im Laufe des Tages einen Wandel bei der Produktauswahl. Morgens startet der Verkauf mit Croissants, Pain au chocolat und weiteren Gebäcken. Mittags gibt es Törtchen und Tartes.

Wir bestellen bei unserem Besuch ein Mont Blanc Törtchen, ein Törtchen in Form einer Vanilleschote und einen Flan Noissette. Geschmacklich haut uns vor allem das Vanilletörtchen vom Hocker, da wir das Gefühl haben, direkt in eine pure Vanilleschote zu beißen, dabei jedoch zusätzlich cremige und knusprige Texturen haben. Das Mont Blanc Törtchen und der Flan sind köstlich. Wie auch schon bei Cedric Grolet Le Meurice ist die Qualität der Produkte hervorragend. Der Service wirkt zeitweise gestresst von den vielen Kunden. Bei einem vergleichsweise hohen Preis von 17 Euro pro Törtchen und 12 Euro für einen Flan ist jeder Einkauf reiner Luxus, der auch derart zelebriert werden muss.

Möchte man sich einmal ein besonderes Törtchen gönnen, das durch perfekte Ausführung, herausragenden Geschmack und herausragende Verpackung punkten kann, dann kann ich diesen Laden gerne empfehlen.

Nächster Halt: Ritz Le Comptoir

Ein kurzer Spaziergang Richtung Louvre führt uns zu unserem letzten Halt auf dieser Reise. Wir befinden uns in einer Seitenstraße und blicken auf das Hotel Ritz. Dort zu Übernachten können wir uns zwar nicht leisten, aber es gibt eine sehr gute hauseigene Pâtisserie, die für jeden frei zugänglich ist. Neben einem Außer-Haus-Verkauf besteht auch die Möglichkeit im kleinen Cafébereich Platz zu nehmen und die Törtchen zu genießen.

Die Theke ist gut bestückt mit Kreationen von Pâtissier Francois Perret und seinem Team. Wir kaufen hier lediglich ein Törtchen „Ritz au lait marbré“, das der Form eines typischen französischen Schokokeks „Pétit écolier“ nachempfunden ist und eines der berühmten Madeleines. Mit gut 18 Euro war der Besuch zwar kein günstiges Vergnügen, aber der Preis ist typisch für Hotelgastronomie in Paris.

Nun zum Geschmackstest, das Törtchen hat einen dünnen Schokoladendeckel unter dem sich eine Creme mit Milchreis und Salzkaramell verbirgt. Der Rand ist aus einem weichen marmorierten Keksteig. Insgesamt der leckerste und wohl ungewöhnlichste „Schokokeks“, den wir je gegessen haben. Das Madeleine ist luftig leicht, saftig und mit einem säuerlichen Passionsfruchtgelee gefüllt. Alles in allem, ein perfekter Einblick in die süße Kunst der Pâtisserie, den wir auf jeden Fall wiederholen werden.

À bientôt! Zurück nach Berlin!

Das war‘s auch schon wieder. Wir machen uns nun wieder auf den Weg zurück nach Deutschland. Diesmal geht es mit der Bahn bequem in den Süden Deutschlands. Auch wenn es klischeebehaftet klingt, aber Paris ist immer eine Reise wert. Die Stadt ist wie viele große Metropolen ständig im Wandel. Die Franzosen wissen wie sich kulinarische Hochgenüsse und Erlebnisse erschaffen lassen. Es kostet vielleicht manchmal mehr, aber in der Regel ist es jeden Cent wert. Und Paris ist eben auch voll mit tollen Cafés, Pâtisserien und Bäckereien, die sich auch für einen kleineren Geldbeutel eignen. Euer Michael.

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