Warschau – Ein kulinarischer Guide für die polnische Hauptstadt

Heute nehmen wir euch mit auf einen kurzen kulinarischen Städtetrip nach Warschau, vollgepackt mit unseren liebsten Cafés und Restaurants.


Witaj! Auf geht’s nach Warschau!

In Berlin zu wohnen bietet auch den ein oder anderen Vorteil, wenn es um‘s Reisen geht zum Beispiel. Klar, können wir dank dem Flughafen BER in wenigen Stunden ganz Europa bereisen. Doch davon handelt der heutige Bericht nicht. Für unsere Reise gen Osten haben wir die Bahn gewählt. Von Berlin Hauptbahnhof nach Warschau sind es etwa sechs Stunden Fahrzeit. Entspannt ging es am Freitag Vormittag Richtung Frankfurt an der Oder, weiter über die Grenze in die polnische Hauptstadt Warschau.

Während unserem Aufenthalt sind wir in einer wunderschönen Wohnung, die bis Sonntagnachmittag unser Ausgangspunkt sein sollte, im Ortsteil Wola nahe dem Bahnhof Glówna untergekommen. Die Gegend ist sehr modern, neu und bietet zahlreiche Restaurants und Cafés im unmittelbaren Umfeld. Haltestellen für die Metro und die Straßenbahn befinden sich ebenfalls direkt vor der Tür. Die Metro haben wir während dem Wochenende häufig verwendet, da Warschau wesentlich weitläufiger ist als ich dachte und die eisigen Temperaturen taten ihr übriges.

Nächster Halt: Ministry of Coffee

Also ab in die Metro Richtung Süden bis zum Stopp „Politechnika“. Auf der Suche nach einem zweiten Frühstück sind wir bei Ministry of Coffee gelandet. Am späten Samstagmorgen war das Café bereits sehr gut besucht und daher hatten wir großes Glück einen Sitzplatz zu ergattern. Die Auswahl an Croissants und unterschiedlichen Gebäcken war mehr als einladend. Kaum angekommen, konnten wir uns nicht auf ein Teilchen einigen, also gab es neben einem großzügig gefüllten Pistaziencroissant auch ein Plunderteilchen in der Sorte Tiramisu. Zusätzlich gab es zwei Flat White. Insgesamt haben wir für den gemütlichen Zwischenstop 12 Euro gezahlt. Gestärkt und wieder aufgewärmt geht es weiter zum nächsten Stop.

Natürlich darf auch das Sightseeing nicht zu kurz kommen. Mit der Metro geht es bis zur Haltestelle „Nowy Świat-Uniwersytet“ im Zentrum von Warschau. Über die berühmte Straße „Krakowskie Przedmieście“ geht es vorbei an gleichwohl imposanten als auch alten Stadthäusern. Auf dem Weg kommen wir außerdem am Präsidentenpalast vorbei, bevor wir vor dem Warschauer Königsschloss stehen und anschließend durch die wunderschöne Altstadt schlendern. Die teils schmalen mittelalterlichen Gassen sind reichlich für Weihnachten geschmückt. Für den Weihnachtsmarkt waren wir leider zu früh vor Ort. Nach einem kurzen polnischen Mittagessen geht es weiter mit den süßen Seiten der Stadt.

Nächster Halt: Patisserie Tonka

Etwas weiter nördlich in einem typisch städtischen Wohngebiet finden wir die kleine Patisserie Tonka. Schon meine polnische Kollegin hat mir geraten, unbedingt bei der Patisserie vorbeizuschauen und wir wurden nicht enttäuscht. Das Interieur des kleinen Cafés ist modern-minimalistisch gehalten. Die Anzahl an Sitzplätzen ist beschränkt, wir haben zwei Plätze direkt am Fenster ergattern können. Da es mittlerweile bereits früher Nachmittag ist und wir langsam wieder Appetit auf etwas Süßes haben, wählen wir zwei Törtchen aus der kleinen Vitrine aus. Das erste Törtchen ist ein exotisches Tartelette mit luftiger Kokosmousse und fruchtigem Ananaskern. Nummer zwei ist eine Honigtorte bit mehreren Lagen saftigem Honigkuchen und aromatischer Creme. Zusammen mit zwei Flat White haben wir hier 15 Euro bezahlt und würden jederzeit wieder kommen.

Nach der mittlerweile vierten Mahlzeit an diesem Tag mussten wir erstmal einen längeren Spaziergang zurück in das Zentrum unternehmen, damit am Ende des Tages auch der Kalorienverbrauch stimmt. Zurück am beeindruckend monumentalen Kulturpalast entscheiden wir uns für eine kleine Pause und nehmen für das letzte Stück die Metro. Auf dem Weg geht es vorbei an modernen Glasbauten bevor wir unsere Wohnung in Wola erreichen. Nach etwa zwei Stunden erholen und aufwärmen, wird es Zeit für unser nächstes Highlight.

Nächster Halt: Bebinda

Mittlerweile ist es 17 Uhr, wir machen uns langsam wieder fertig für unser letztes Lokal an diesem Tag. Gegen 18 Uhr erreichen wir unser gewähltes Restaurant für heute Abend: Bebinda. Im Bebinda sind Reservierungen ausgeschlossen, daher ist es sinnvoll etwas früher aufzuschlagen. Nach einer Viertelstunde Wartezeit bei Minusgraden, erhalten wir in dem gemütlichen Gastraum unsere Plätze an der Bar. Direkt an der Bar haben wir die Möglichkeit direkt bei der Zubereitung unserer Gerichte zuzusehen und zudem einen direkten Draht mit dem Bartender.

Wir bestellen uns zum Start zwei Aperitif und bestellen wenige Momente später unsere Gerichte. Die Gerichte sind zum Teilen gedacht, damit mehrere unterschiedliche Speisen probiert werden können. Wir entscheiden uns für cremige Burrata mit gegarter Paprika, frischem Brot mit Butter, Kroketten auf Ndujasauce und bestellen kurze Zeit später gerösteten Rosenkohl auf Hummus. Jedes verkostete Gericht war jeden Cent wert. Die Atmosphäre war sehr angenehm und wir würden jederzeit wieder hier einkehren. Insgesamt hat uns der Abend im Bebinda 35 EUR gekostet. Nach einem langen Tag ging es mit der Straßenbahn zurück zu unserer warmen Wohnung.

Nächster Halt: Aromat

Am nächsten Morgen ging es nach einem ersten Frühstück zuhause, zurück in das Stadtzentrum. Nach einigen Minuten erreichen wir die Bäckerei Aromat. Die Bäckerei bietet großartiges Sauerteigbrot, Gebäcke und Kuchen an. Hier haben wir uns für ein frühes Mittagessen entschieden mit Croque Monsieur und üppig belegten Sandwich. Wir haben uns vor Ort direkt an das Fenster gesetzt und das Treiben auf der Straße beobachtet. Die Bäckerei ist während unserem Aufenthalt stets gut besucht, immer wieder strömen neue Kunden in den Laden. Später haben wir belegte Brote und süßes Gebäck für die Rückreise nach Berlin mitgenommen. Egal, ob ihr nur etwas zum Mitnehmen sucht oder euch in das Café setzt, bei Aromat habt ihr die Möglichkeit beides zu machen.

Nächster Halt: Odette

Nach unserem Mittagessen haben wir einen letzten langen Spaziergang durch Warschau unternommen, zu unserem letzten Ziel. Etwas versteckt liegt die Patisserie Odette. Das Odette kombiniert Patisserie mit einem Teehaus. Wir setzen uns in den sehr kleinen Sitzbereich, der drei Tische umfasst. Nachdem wir Platz genommen haben bestellen wir ein Törtchen mit Earl Grey Mousse und Feigenkompott. Zusätzlich bestellen wir eine Spezialität aus Poznan, ein Croissant mit Nussfüllung. Und natürlich haben wir in dem Teehaus auch einen Tee bestellt. Die Wahl fiel auf einen Jasmintee. Das Croissant war unfassbar lecker. Das Törtchen hätte für unseren Geschmack etwas mehr Textur haben können. Alles in allem waren wir sehr zufrieden. Insgesamt haben wir hier 30 Euro bezahlt. Außerdem haben wir hier einige kleinere Mitbringsel gekauft.

Tschüss Warschau! Zurück nach Berlin.

Nun war es an der Zeit zurück an den Bahnhof zu gehen. Gut genährt und komplett überrascht von der abwechslungsreichen und kreativen Küche Warschaus beginnt unsere Rückreise nach Berlin. Wir haben festgestellt, dass wir Warschau viel zu lange vernachlässigt haben und bereits beschlossen, dass wir erneut kommen müssen. Die Stadt bietet viele Kontraste von modernen Vierteln über die wunderschöne Altstadt, von traditioneller Küche bis hin zu neuen Lokalitäten mit großem Potential. Bis zum nächsten Mal in Warschau. Euer Michael.

3 Kommentare

  1. Sabine Baumgarten

    Lieber Michael, vielen Dank für Deine Inspirationen. … Ich muss sofort nach Warschau

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