Die besten Pâtisserien in Paris 3/3

Lang lang ist es her und doch wecken meine Artikel über Paris immer wieder mein eigenes Interesse, dass es nicht nur mir so geht, sehe ich an eurem Feedback. Viele von euch wünschten sich mehr Artikel zu den besten Pâtisserien. Nun ist es ja gerade bei einem solchen Artikel schwieriger regelmäßig zu schreiben, schließlich verbringe ich die meiste Zeit eben doch in Berlin.


In Paris gibt’s noch mehr feine Pâtisserien zu entdecken.

Die Ausflüge an Wochenenden reichen oft nie ganz für einen vollwertigen Beitrag aus. Zumindest bis jetzt. Ich habe einige Zeit ins Land gehen lassen und habe währenddessen einige neue Eindrücke gesammelt. Heute startet eine neue Reihe über meine Reisen und kurzen Ausflüge, dabei soll vor allem die süße Seite im Mittelpunkt stehen.

Als ich das letzte Mal in Paris war, ging es hauptsächlich um das süße Vergnügen. In kaum einer anderen Stadt stechen jährlich derart viele neue Pâtisserien aus dem Boden wie hier. Für diesen Ausflug habe ich mir einige wenige Konditoreien ausgesucht. Während manche neuer sind und teils in den vergangenen Jahren erst eröffnet haben, so existieren manche von ihnen auch schon länger. Am Ende ist die Mischung immer noch das Schönste. Also folgt mir für einen kurzen Ausflug durch Paris und entdeckt mit mir vier Pâtissieren und Chocolaterien. Euer Michael.

Station 1: Michalak

Wir starten unsere Reise recht zentral und für jeden Touristen ein Muss: an Notre Dame. Während ich meinen Blick über die imposante Architektur schweifen lasse, erinnere ich mich an eine Patisserie, die zwar derart zentral liegt, mir bei meinen bisherigen Besuchen irgendwie entgangen ist. Wir überqueren die Seine, vorbei am Hôtel de Ville und biegen in eine etwas ruhigere Seitenstraße ab.

Schon stehen wir vor dem kleinen Laden von Christophe Michalak. Wie so viele berühmte Pâtissiers hat auch er zuvor in dem französischen Feinkostladen Fauchon, der Institution Ladurée und Pierre Hermé gearbeitet. Zwar mag das noch kein Erfolgsgarant sein, doch es ist schon einmal ein mehr als gute Basis.

Seinen ersten Laden eröffnete er 2013 in Paris. Ich betrete den winzigen Laden und stehe auch schon vor der Vitrine. Sehr viel mehr gibt es hier auch nicht. Einige Regale auf der anderen Seite mit süßen Versuchungen. Die Produkte hier sind vor allem eines praktisch. Die Verpackungen sind gut durchdacht. Es gibt vielschichtige Desserts im Glas, Choux, die in kleinen transparenten Kuppeln transportiert werden, frische Limonaden und einige feine Entremets. Ich entscheide mich für ein Dessert mit Pekanüssen und Karamell.

Wir schlendern zurück zu Notre Dame und vernaschen das Dessert mit Blick auf das wunderschöne Gebäude. Die Creme ist weich. Der Karamell angenehm im Geschmack. Nicht zu süß und nicht zu bitter. Ein gutes Dessert, wenn man sich einfach irgendwo in Paris hinsetzen möchte oder etwas Süßes für Zwischendurch benötigt.
Adresse: 16 Rue de la Verrerie, 75004 Paris
Anfahrt: Metro 1,11 bis Station „Hôtel de Ville“

Station 2: Patrick Roger

Wir ziehen weiter zu einem ebenso zentraler Platz in Paris. Am Place de la Madeleine schlendern wir vorbei an Fauchon und den einigen weiteren hochpreisigen Läden. Ich entdecke einige riesige Skulpturen in einem Schaufenster. Doch diese Skulpturen sind anders, sie sind gänzlich aus Schokolade. Von außen ist der Laden in dunklem Grün gehalten. Wir sind angekommen an einer Chocolaterie von Patrick Roger.

Der „Picasso der Schokolade“ war zu Beginn vor allem durch seine großen Skulpturen aus Schokolade bekannt. Wir betreten den Laden und irgendwie fühlt man sich wie in einer kostenlosen Kunstausstellung. Hier eine Skulptur aus Schokolade, da eine weitere. Sie sehen imposant aus und führen einen letztlich zu der Theke mit einer großen Auswahl an exquisiten Pralinen. Die Preise sind gesalzen, doch die Qualität ist sehr hoch. Ich kaufe einige wenige Pralinen als Souvenir für meine Liebsten.
Adresse: 3 Place de la Madeleine, 75008 Paris
Anfahrt: Metro 8,12,14 bis Station „Madeleine“

Station 3: Cedric Grolet

Weiter geht der kulinarische Ausflug durch Paris. Wir folgen eine der Straßen von dem Place de la Madeleine bis wir auf der Rue de Castiglione landen. Die meisten Läden und Hotels hier sind unbezahlbar, zumindest für mich. Eine Nobelboutique reiht sich an die Nächste. Letztlich stehen wir vor dem Luxushotel „Le Meurice“. Ein – für mich – furchtbar alter und kitschiger Hotelkomplex. Selbst wenn ich das Geld aufbringen könnte, würde ich mich nicht hier einquartieren. Doch deshalb sind wir auch nicht hier. Es geht vielmehr um den Pâtissier des Jahres Cedric Grolet, der mich schon seit einiger Zeit auf Instagram mit seinen Kreationen fasziniert.

Wir nehmen Platz und – da kommt auch wieder das Luxushotel durch – entdecke ich die recht gehobenen Preise. Unter normalen Bedingungen würde ich mir kein Törtchen für bis zu zwanzig Euro leisten. Bedingt durch meine Neugierde bestellen wir uns zwei Törtchen. Leider bestellen wir auch Kaffee, der sich im Nachhinein als kompletter Reinfall entpuppt. Auch der Service entsprach nicht dem Niveau, den ich für ein Luxushotel erwarte.

Etwas enttäuscht von den äußeren Einflüssen, werden uns die Törtchen serviert. Ich habe für uns ein Paris-Brest und ein Millefeuille Vanille bestellt. Beide Klassiker sind exzellent zubereitet und es macht Spaß die perfekten Schichten des Millefeuille zu zerlegen. Im Inneren findet sich ein Praliné – eine Art Paste – aus Vanille. Das macht mehr als glücklich. Der Paris-Brest sieht nicht nur verführerisch aus, sondern schmeckt auch hervorragend. Alle Texturen von knusprig bis cremig sind gegeben. Ich bin wohl gesonnen, doch beim Blick auf die Rechnung wird mir noch einmal etwas anders. So viel Geld musste ich noch nie für eine Kaffeepause hinlegen. Manche Dinge macht man eben nur einmal im Leben. Mittlerweile gibt es auch einen eigenen Laden im Le Meurice, wo man nur mal eben vorbeikommen kann und sich ein Törtchen mitnehmen kann, was ich definitiv empfehlen würde. Wir verlassen das alte Hotel und können wieder ganz normal atmen.
Adresse: 6 Rue de Castiglione, 75008 Paris
Anfahrt: Metro 1 bis Station „Tuileries“

Station 4: Yann Couvreur

Für unsere letzte Station fahren in den Osten von Paris. Wir nehmen die Metro und landen am Place de la Rèpublique. Hier ist Paris etwas weniger touristisch. Natürlich sind auch hier noch Touristen, schließlich sind wir in Paris. Das Viertel liegt jedoch in der Regel abseits der touristischen Wege. Wir gehen ein Stück und entdecken an einer Kreuzung die Pâtisserie von Yann Couvreur.

Die Pâtisserie mit dem Fuchs als Logo und dem natürlichen Interieur. Es gibt wenige Läden, die mich derart zum Verweilen einladen. Zwar ist der Laden auch klein – typisch für Paris – doch hierher kommen auch die Pariser und nehmen sich morgens auf dem Weg zur Arbeit ihr Croissant und einen Kaffee mit. Es wirkt persönlicher und weniger künstlich, als an manch anderen Ecken von Paris. Wir betreten den Laden. Der Weg ist vorherbestimmt. Entlang der langen Vitrine. Der Blick offen in die Backstube. Wir sehen einen Pâtissier am Ofen arbeiten. Einige letzte Handgriffe werden hier an den Törtchen gemacht.

Die Törtchen sehen perfekt aus. Doch wir entscheiden uns für die ebenso einladenden Feingebäcke. Es gibt Croissants, Kouign Amann und Brioche. Wir wählen eine Pistazienrolle, einen Kouign Amann mit Buchweizen. Dazu noch eine Tasse Kaffee. Die Gebäcke schmecken alle buttrig, ja zergehen fast schon im Mund. Am liebsten würde ich mich einmal durch die komplette Theke probieren. Wir verweilen noch eine Zeit bis wir realisieren, dass es an der Zeit ist langsam aufzubrechen. Zurück zum Flughafen und schließlich nach Berlin.
Adresse: 137 Avenue Palmentier, 75010 Paris
Anfahrt: Metro 11 bis Station „Concourt/Hôpital St. Louis“

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