Taste Of München | Eindrücke

Vom 3. bis 6. August kamen die „Taste-Festivals“ erstmals nach Deutschland und es hätte keinen besseren Ort dafür geben können als den Englischen Garten in München. Insgesamt dreizehn Sterneköche verwandeln den größten innerstädtischen Park für vier Tage zum kulinarischen Gourmetzentrum Deutschlands. Natürlich konnte ich mir solch ein Ereignis nicht entgehen lassen und habe einen Tag auf dem facettenreichen Foodfestival verbracht. Was es alles zu entdecken gab und wo es das beste Gericht gab, lest ihr in diesem Beitrag. Euer Michael.

Während ich mich aus dem Münchner Stadtteil Giesing auf den Weg zum Englischen Garten machte, ging ich schon mal die Menüs der einzelnen Sterneköche durch. Mitunter war dies einer der Hauptgründe für mich, dieses tolle Festival zu besuchen. Angefangen von der Wassermelonengazpacho mit Zacapaschaum bis hin zu Steckerlfisch mit Quinoa und Radieserl ist für jeden das passende Gericht dabei. Ganz egal ob, Fleisch- oder Fischliebhaber, Vegetarier oder Veganer. Die Sterneköche haben für dieses Event alles aufgefahren.

Bevor ich das Festivalgelände betrat, erkundete ich noch ein wenig den Englischen Garten mit seinen vielen kleinen Prachtbauten. Schließlich vorbei am Eisbach, wo die Surfer auch schon wieder auf ihrem Brett standen. Nun aber zügig weiter zum Taste of München. Kaum auf dem Gelände angekommen ging es auch schon los mit den kulinarischen Köstlichkeiten. Wer möchte konnte schon gleich mit Cocktails und Champagner starten. Mich allerdings zog es erstmal zur AEG Kochschule, um einen kurzen Eindruck davon zu bekommen, wie man auch zu Hause Sous Vide kochen kann. Zu diesem Zweck hatte uns Christian Mittermeier in die Kunst des schonenden Garens eingeweiht. Die Aufgabe für uns war es ein Gericht nach seiner Anleitung zu kochen. Es sollte Fisch, also genau das Richtige für mich, geben. Während wir uns brav an seine Anleitung hielten, garte im Dampfgarer schon unser vakuumierter Wallerbauch in Nussbutter. Währenddessen bereiteten wir die Pasta „Fregola Sarda“ und ein köstlichen Koriander-Macadamia-Pesto zu. Am Ende durften alle Teilnehmer natürlich probieren und ich war sehr angetan davon, wie zart und saftig der Waller durch das Sous Vide Garen geworden ist.

Weiter ging es mit den Sterneköchen, ab jetzt ließ ich mich verwöhnen. Den Anfang machte „Schwarzreiter“ von Anton Pozeg mit seiner Auberginenschnitte kombiniert mit Gurke, Joghurt und Rollgerste. Ein ganz wunderbares leichtes Sommergericht und als Vorspeise ein gelungener Start für die weiteren Gänge.

Gleich zwei Gänge erstand ich am Stand vom „Restaurant Aubergine“ von Maximilian Moser. Einerseits im Hauptgang den Steinbutt im Artischockensud mit Tomtatenmarmelade und Zitrone. Andererseits im Dessert das Basilikumsorbet mit Limette und Ricotta. Gleichermaßen zwei wunderbare und harmonisch ausgewogene Gerichte. Gerade für mich im Dessert ist die Kombination von süßlichem Ricotta mit säuerlichem Basilikumsorbet und Limettengel ganz hervorragend gelungen.

Weitaus traditioneller kam das Dessert von Michael Fell daher: Gut Steinbach Apfel-Streusel mit Mandelrahm. Ein handwerklich sehr gutes Dessert und geschmacklich für jedermann geeignet. Mir persönlich fehlte dabei das gewisse Etwas.

Weiter ging es mit noch mehr Nachtisch. Bei Holger Stromberg bestellte ich das Zitronen-Basilikum-Sorbet mit Blaubeer-Meringen und gerösteten Hanfsamen. Leider waren mir die Meringen deutlich zu hart und das Sorbet hatte keinen angenehmen Schmelz, obwohl es direkt aus der Eismaschine kam.

Mein persönliches und auch das insgesamt beliebteste Gericht stammt aus dem „showroom“ von Dominik Käppeler. Mit dem Dessert Buddha mit Keks, Thymian, Schokolade und Passionsfrucht hatten er und sein Team nicht nur geschmacklich eine Punktlandung hingelegt, sondern auch gestalterisch einen Höhepunkt gesetzt. Es war einfach perfekt. Schon nur für dieses eine Gericht hätte sich die Anreise gelohnt.

Das Highlight auf dem Taste of München: Buddha von Dominik Käppeler und seinem Team.

Das Highlight auf dem Taste of München: Buddha von Dominik Käppeler und seinem Team.

All das aß ich natürlich nicht auf einen Schlag, sondern über knapp 4 Stunden verteilt. In der Zwischenzeit habe ich immer wieder einige der vielen verschiedenen kleinen Stände rund um die Sterneköche besucht und probiert. Angefangen vom Bonbonmacher bis hin zu den verschiedensten Gin- und Weinproduzenten weiter zur Genusswelt Schweiz und vieles mehr. Auf der AEG Taste Showbühne konnte ich noch Cihan Anadologlu beim Mixen von neuen Cocktailkreationen zusehen.

So neigte sich der Tag langsam dem Ende entgegen und eigentlich hätte man auch noch länger bleiben wollen, doch dafür hätte es ein zweites Ticket und mehr Zeit gebraucht. Ich war mehr als begeistert von diesem Foodfestival und hoffe auf viele weitere dieses Art in Deutschland.

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