Es war Jahre her, dass ich der wunderschönen Stadt im Norden Deutschlands einen Besuch abgestattet hatte. Damals vor knapp fünf Jahren war ich das erste Mal derart weit im Norden. Ich verließ Hamburg damals wieder ohne große Umschweife, um weiter in die große Hauptstadt zu fahren. Mir war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst wie sehr ich mich in diese Stadt mit all ihren Facetten verlieben könnte. Lest heute eine kleine Liebesgeschichte über Hamburg und deren Bewohner. Euer Michael.
Heute bin ich knapp alle zwei Wochen in Hamburg aus den verschiedensten Gründen und jedes Mal genieße ich die Zeit dort wie sonst nirgends. Besonders die alten Häuser und teils kleinen Gassen vermisse ich im großen Berlin. Hamburg wiederum überrascht mich jedes Mal auf’s Neue mit tollen neuen Ecken. Während ich an der Alster entlang flaniere und mich die vielen Schwäne beobachte, lege ich einen kleinen Zwischenstopp im Hotel Vier Jahreszeiten ein oder wohl besser in der Condi Lounge, die einige süße Leckereien bereit hält, dabei spielt es für mich keine Rolle, dass ich mir dort keine Übernachtung leisten kann. Ich komme nur um mir einen guten Cappuccino zu genehmigen. Gut, ohne ein Tartelette mit frischer Mango geht es dann doch nicht. Vor allem schätze ich den exzellenten Service in dem Café. Während ich die Süddeutsche durchblättere und mich über die aktuellen Ereignisse informiere, kommt langsam die Sonne hinter den Wolken hervor und reflektiert sich in der Alster. Höchste Zeit aufzubrechen und die Sonnenstunden draußen zu genießen.
Mein Weg führt mich entlang dem Jungfernstieg, vorbei am wunderschönen Rathaus und hin zu den besten Franzbrötchen der Stadt. Ja richtig gelesen, für mich gibt es hier die besten Franzbrötchen. Im alten Cölln, dass jetzt von Mutterland übernommen wurde, hab ich die leckersten, saftigsten und feinsten Franzbrötchen gefunden. Dabei begann meine Begeisterung für Mutterland beim Mittagstisch mit tollen Brot, Rührei, knusprigen Chips und leckerer Limonade. Und jedes Mal muss ich dieses Café und jedes Mal bin ich noch glücklicher. Letztes Mal gab es ein grandioses Frühstück mit perfektem Kaffee, Müsli mit Hamburger Yoghurt und ein Rührei mit saftigem Vollkornbrot.
Heute allerdings für mich nur ein weiteres Franzbrötchen in den Laden. Zum Mitnehmen versteht sich, schließlich muss ich euch noch mehr von Hamburg zeigen.
Ich ziehe weiter in Richtung Hafencity. Um genauer zu sein, will ich mir dieses Mal die erst in diesem Jahr eröffnete Elbphilharmonie ansehen. Zwar bin ich schon einige Male an ihr vorbeigelaufen, doch nie hab ich die endlose Rolltreppe zur Plaza verwendet. Mit einem der kostenlosen Tickets geht’s hoch auf die Plaza. Oben angekommen zieht sich die Extreme fort. Der Kontrast zwischen dem alten Speicher und dem neuen Aufbau aus Glas und Stahl trifft hier an der öffentlichen Plaza zusammen. Schnell wird mir klar, dass all das hier nur teuer werden konnte. Die Glasscheiben als Unikat, die komplexe Statik des Gebäudes lassen mich sprachlos werden. Einmal rund um die Elbphilharmonie spazieren, dabei den Blick über den riesigen Hafen schweifen lassen. Langsam endet der Rundgang und ich mache mich auf den Weg nach unten zurück in die Hafencity.
Hamburg, du machst mich sprachlos. Fast hatte ich vergessen, wie schön du doch bist.
Für mich ist die Hafencity einer der Ort, die ich ganz besonders ins Herz geschlossen habe. Den Kontrast zwischen der alten Speicherstadt und der neuen Hafencity mit ihren modernen Glaspalästen fasziniert mich jedes Mal. Und Hamburg wie kannst du nur immer so sauber sein. Du erinnerst mich dabei immer ein Stück weit an München. Während ich langsam über den Überseeboulevard spaziere, nähere ich mich meinem Hotel immer mehr. Das 25hours hotel im alten Hafenamt gehört zu meinen favorisierten Hotels, wenn ich in Hamburg bin. Die vielen Sprüche stimmen. Allen voran „Almost home“. Die zwei Nächte, die ich alle paar Wochen hier verbringe fühlen sich immer wie in einer gemütlichen Stube an. So gemütlich und wohnlich, dass ich das Hotel neben meinen Terminen schon gar nicht mehr verlassen möchte. Die vielen kleinen Aufmerksamkeiten angefangen vom kleinen Stofftier auf dem Bett bis hin zum kostenlosen Fahrrad und Mini machen dieses Hotel zu einem – nein- zu meinem zu Hause in Hamburg. Der Abschied fällt mir jedes Mal schwer, habe ich doch auch schon einige Nachbarn aus der Hafencity kennengelernt. Anfänglich waren es nur flüchtige Kontakte, doch mittlerweile haben sich daraus großartige Freundschaften entwickelt. Mit meinen neu gewonnenen Freunden auf deren Terrasse zu sitzen und den Sonnenuntergang bei einem Glas Wein zu genießen, das ist schon jetzt eine der schönsten Tätigkeiten in Hamburg. Und dabei sind die Hamburger, die ich bisher kennenlernen konnte, mindestens genauso kontaktfreudig und hilfsbereit wie zu meiner Zeit in München.
Höchste Zeit schlafen zu gehen. Die Zeit in Hamburg neigt sich schon dem Ende entgegen. Doch nur für dieses Mal. So viel will – nein – muss noch entdeckt werden. Das Frühstück im Neni, dass sich ebenfalls im Hotel befindet, wartet mit einem Frühstück wie zu Hause auf. Angefangen vom frischen Brot mit feinen süßen und herzhaften Aufstrichen über warme Speisen bis hin zu frischen Obst und knusprigen Granola. Alles fast wie zu Hause. So gemütlich wie zu Hause bei den Eltern. Der Service fast so gut wie bei Mama. – Entschuldigung, aber Mama geht über alles. – Nun noch meine Sachen packen. Dank dem späten Check-Out noch die letzten Minuten auskosten, bevor ich mich langsam auf den Weg zurück nach Berlin mache, wo neben tollen Menschen auch der Alltag auf mich wartet.
Doch schon in zwei Wochen geht’s wieder zurück in den hohen Norden nach Hamburg. Schon jetzt freue ich mich darauf meine Freunde wiederzusehen und mir noch mehr von Hamburg anzusehen. Und während ich jetzt im ICE zurück nach Berlin sitze, höre ich Musik von Wincent Weiss, der ebenfalls aus dem hohen Norden stammt, und vernasche das vorerst letzte Franzbrötchen. Die Zeit in Hamburg ist vorüber, doch die vielen wunderschönen Eindrücke von den Menschen hier bleibt und zwar für immer. Bis bald Hamburg. Schon bald heißt es wieder: Moin. Und mit dem Schietwetter kann ich auch umgehen, es macht dich nur sympathischer.
Du sprichst mir aus der Seele, Michael!