Um eines vorweg zu nehmen, ich musste nicht allzu lange über meinen Favoriten nachdenken. Im Grunde war von Anfang an für mich klar, wer das Rennen macht.
„Finale! Jetzt geht’s um das Beste von Paris!“
Und wenn ihr am Ende angekommen seid, dann werdet ihr auch verstehen wieso. Ohne euch mit noch mehr Worten vorweg zu stören. Jetzt geht’s los mit den letzten Platzierungen und meinem Geheimtipp, wenn ihr in Paris eine Patisserie besucht. Es ist fast vorbei. Au revoir Paris! Euer Michael.
Platz 5: Hugo et Victor
Diese Patisserie ist in einem Viertel von Paris anzutreffen in der es recht viele verschiedene Patisserien gibt, in der Rue du bac. Und dennoch ist diese Patisserie entweder der Beginn und das glorreiche Finale dieser Straße. Etwas unscheinbar am Eck und ziemlich dunkel von außen, fällt sie im ersten Moment kaum auf.
Doch diesen Laden sollte man sich nicht entgehen lassen. Das Angebot hier fällt kleiner, dafür aber exklusiver, und feiner aus als bei den großen Patisserien im Herzen von Paris. Die Produkte werden hier in Schaukästen wie Juwelen und Diamanten präsentiert, fast zu schade zum Essen. Doch irgendwann muss man sich ja entscheiden und schließlich bin ich bei Macarons hängen geblieben. Besonders lecker fand ich die Kreation mit Yuzu und Zitrone, wobei ich ein Fan von Zitrusfrüchten jeglicher Art bin. Solltet ihr vorbeischauen wollen, müsst ihr in die 40 boulevard Raspail in 75007 Paris. Oder mit der Metro bis „Sèvres-Babylone“ (Linie 10 oder 12) fahren und die letzten Meter gehen.
Platz 4: L’éclair de génie
Möchtest du ein Eclair essen, dann gehst du zu Christophe Adam oder wie man auch sagen könnte zum Genie der Eclairs und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kreationen sind extrem vielfältig und bieten für jeden eine Variante. Jedes Eclair sieht richtig toll aus und schmeckt auch noch so, was im Grunde viel wichtiger ist.
In dieser Patisserie gibt es nur Eclairs und nichts anderes, keine Macarons, keine Törtchen. Ein Produkt, aber das hat Chefpatissier Christophe auf die Spitze getrieben und solange gewerkelt bis ein unglaublich tolles Produkt entsteht. Probiert hab ich dann natürlich auch eines. Das „éclair au caramel salé“ sollte es werden und hat mich einfach überzeugt. Besucht habe ich hier den Laden im Galeries Lafayette Gourmet im Erdgeschoss. Den Laden erreicht ihr einfach über die Metrostation „Opéra“ (Linie 3, 7, 8), der Eingang liegt gleich gegenüber des Ausgangs.
Platz 3: Pierre Hermé
Kommen wir zu dem Vater der modernen Patisserie: Pierre Hermé. Für mich als Patissier gehört ein Besuch bei ihm einfach dazu. Er hat Macarons neben Ladûrée wieder salonfähig gemacht. Und er hat viele Trends im Patisseriebereich eingeläutet. Nun was soll ich also von seiner Patisserie erwarten. Wohl viel. Wurde ich enttäuscht? Nein.
Eine seiner Filialen in Paris befindet sich ganz in der Nähe des Louvre. Ein kleiner, schmaler Laden mit dunkler Einrichtung. In der Theke Kuchen, Pralinen und natürlich seine Macarons. Zudem kooperiert er mit einem Marmeladenhersteller und bietet hier recht exotisch anmutende Sorten an. Für was ich mich hier entschieden habe? Ich hab mich zu ein paar Pralinen hinreisen lassen, die sehr fein waren. Wer lieber ein Törtchen von ihm probieren möchte, sollte den Laden in der Nähe des Palais du Luxembourg besuchen. Zu erreichen über die Metrolinie 4 Haltestelle „Saint-Sulpice“ und dann bis zur 72 rue Bonaparte gehen. Wer im Galerie Lafayette Gourmet ist besucht ihn dort.
Platz 2: Ladurée
Die selbsterklärten Wiederentdecker und Erfinder der französischen Macarons unterhalten schon lange nicht mehr nur Läden in Paris, sondern auch in vielen anderen Städten der Welt. Nichtsdestotrotz gehört die Patisserie zu den besten in Paris. Und ob ihr es jetzt hören wollt oder nicht, hier gibt’s die besten Macarons. Da führt einfach kein Weg dran vorbei. Bevor ihr euch im Supermarkt ein Macaron kauft investiert lieber 2 Euro in ein richtig gutes Macaron, andernfalls wollt ihr nie mehr eines probieren.
Und damit sollte klar sein, was ich hier probiert habe: Macarons. Sorten? Pistazie und Zitrone. Ja, eigentlich recht unspektakulär, aber das reicht um mich in einen Bann zu ziehen, der bis heute anhält. Diese Macarons sind mein Maßstab. Es gibt unzählige Filialen von Ladurée in Paris, u.a. auch an der Champs-Élysée. Mein Weg führte mich in die Nähe von „Madeleine“, wo ebenfalls eine Patisserie wartet. Dafür müsst ihr mit der Metrolinie 8, 12, 14 zur Haltestelle „Madeleine“ fahren und wenige Meter bis zur 18 Rue Royale gehen. Übrigens für Spätberufene gibt es am Flughafen Charles de Gaulles noch die letzte Möglichkeit.
Platz 1: Gilles Marchal
Anfangs hätte ich nie gedacht, dass ich von dieser Patisserie so begeistert sein werde, aber es war Liebe auf den ersten Blick. Auf dem Weg hoch nach Montmartre kommt man hier vorbei. Wegen dem etwas steilen Weg, legen wir gleich vor der Patisserie eine kleine Rast ein. Der Blick in die Auslage lässt mein Herz höher schlagen: frische Madeleines, Canelé, Financier und mehr. Alles überschaubar, nicht überladen. Irgendwie perfekt. Prompt musste ich auch die Theke im Inneren begutachten. Keine gigantische Auswahl, aber jedes Törtchen, jedes Eclair sieht einfach fabelhaft aus. Ein wahrer Traum wird wahr.
Bei meinem ersten Besuch hab ich mich für das Eclair Paris-Brest entschieden und nach der Verkostung war ich süchtig danach. Es war der Wahnsinn. Luftig, weiche Haselnusscreme mit Praline im Inneren und karamellisierten Haselnüssen auf der Außenseite…. Mhmm. Was, wo? Ich hab diesem Laden während meines dreiwöchigen Aufenthalts noch mehr Besuche abgestattet und war von allen Genussmomenten begeistert. Bei meinem letzten Besuch bekam ich sogar eine kleine Führung durch die Backstube. Hier hat für mich einfach alles gepasst: Frische, Produkte, Aussehen, Auftreten. Eine perfekte Patisserie im chaotischen Alltag von Paris. Finden könnt ihr sie in Montmartre über die Metrolinie 12 Haltestelle „Abbesses“ und wenigen Metern bis zur 9 rue Ravignan. Wenn ihr vorbeischaut, denkt an mich und genießt den Moment in Paris.
Ein letzter Geheimtipp:
Paris ist eine wunderschöne Stadt mit vielen interessanten und tollen Plätzen, deshalb rate ich euch davon ab, in den überfüllten Cafés zu speisen und stattdessen euer Törtchen, eure Macarons, euer Eclair mitzunehmen und euch an einen schönen Platz außerhalb zu setzen. Schaut euch das Umfeld an, genießt den Moment in der Stadt der Liebe und lasst euch von eurer Süßigkeit verwöhnen. Das Leben ist viel zu kurz, um in einem Café zu sitzen, wenn man draußen die nettesten Pariser kennenlernen kann. Übrigens mein Lieblingsplatz sind die Stufen vor der Sacre-Cœur, hier habe ich viele lustige und schöne Momente erlebt. Dazu ein paar süße Macarons und der Moment ist perfekt.
Hallo Michael, ich habe mit Spannung deine Geheimtipps von Patisserien in Paris verfolgt. Ich liebe auch diese Stadt und du hast recht, sie ist wunderschön und auch ich liebe diese schönen köstlichen Törtchen. Da kann man sich schwer entscheiden, welche man denn nun von diesen bezaubernden Köstlichkeiten nimmt. Bei meinem nächstern Besuch in Paris, werde ich deinen Tipps folgen und in die eine oder andere Patisserie reinschauen. Ladurée kenne ich, aber wer kennt die mittlerweilen nicht, mit ihren leckeren Macarons, deine Kreationen schauen auch sehr köstlich aus. :o) Solltest du nochmal nach Paris kommen, dann kann ich dir das Angelina Café und Konditorei an der rue de Rivoli 226 in Paris http://www.angelina-paris.fr/fr/ empfehlen. au revoir Anna
Freut mich zu hören. Ja zugegeben Ladurée ist schon sehr bekannt. Hoffentlich sorgen meine Tipps für einen tollen Aufenthalt in Paris. Oh, Angelina ist auch toll. Hab ich auch hier schon erwähnt. 😉
Viele Grüße,
Michael
Ich kann mich nur wiederholen: Vielen Dank, Michael! Diese Tipps sind klasse und ich hoffe, es ist okay für dich, dass ich deine Beiträge auf Facebook geteilt habe! So können noch viel mehr Menschen davon profitieren 🙂 .
Übrigens … deine Testsieger Pâtisserie kannte ich beisher noch nicht! Jetzt weiß ich wo ich hin muss 😉
Liebe Grüße Maren
Danke. :3 Und natürlich freu ich mich noch mehr, wenn du meine Beiträge teilst, weil sie dir so gut gefallen. 🙂
Unbedingt bei meinem persönlichen Favoriten vorbeischauen, wenn du wieder in Paris bist.
Viele Grüße,
Michael
Ja, stimmt hast du erwähnt, wahrscheinlich übelesen, weil ich es ja schon kannte und du hast recht man steht sich schon die Beine in den Bauch, aber das kenne ich auch von Wien vom Sacher und Demmel, da ist es genauso. ;o) Danke nochmal für deine Tipps und ich werde dir berichten, wie es war. Alle werde ich wohl nicht schafffen, aber Paris ist ja immer eine Reise wert und von der Schweiz nicht allzu weit entfernt. Liebe Grüße Anna
Hallo, dieser Bericht trifft das Lebensgefühl, welches man in Paris haben kann: Leicht, beschwingt und mit einer Süßigkeit gekrönt. Vor über zehn Jahren gönnten wir uns auf dem Weg zum Louvre eine Packung feinste Patisserien. Dann fand die Verkostung im Innenhof, direkt aus der Hand statt. Monalisa musste ein paar Jahre warten. Genießt!