Ein essbarer Blumentopf

Heute gibt’s einen kleinen Beitrag zu einer Torte, die ich Ende März in meiner privaten Backstube hergestellt habe. Ursprünglich wollte ich diesen Beitrag viel früher schreiben, doch leider war dafür bisher noch keine Zeit – bis jetzt.


„Diese Überraschung wird man nicht so schnell vergessen. Sowas gibt’s nicht alle Tage!“

Am 27. März musste ich eine Geburtstagstorte für meine liebste und einzige Oma machen. Da wir uns für die Feierlichkeiten in ein Hotel im Bayrischen Wald einquartierten, musste die Torte, die gleichzeitig auch eine Überraschung meinerseits sein sollte, unbedingt an diesem einem Tag fertig werden.

Die Ideenfindung war wohl mit das schwierigste an der ganzen Idee, schließlich konnte ich schlecht fragen, was für eine Torte sie gerne hätte. Also wurden die Töchter mit in die Planungsphase mit einbezogen. Die Idee war erst ihr Leben auf einer Torte dazustellen. Nachdem ich mich mit diesem Plan auseinandergesetzt hatte, musste ich feststellen, dass die ganze Torte am Ende nicht stimmig wirken würde, sondern zusammengewürfelt und verwirrend.

Ich setzte mich also hin und begann nachzudenken, was verbindest du mit deiner Großmama neben hausgemachten Kuchen… und dann war sie da, die Idee auf die ich gewartet hatte. Sie liebt die Natur und ihre Gärten, dafür würde sie alles geben. Nachdem ich eine kleine Skizze dazu angefertigt hatte, ging es darum die Töchter zu überzeugen. Alle waren von der Idee begeistert, fragten sich aber gleichzeitig wie das zu schaffen sein soll. Aber für was lerne ich diesen kreativen Beruf den sonst?

Die Geschmacksrichtungen waren schnell festgelegt. Es sollte ein Karottenkuchen mit Frischkäsecreme und ein Mangosahnetorte werden. Der schwerere Karottenkuchen war als untere Schicht angedacht, während die Zweite die Mangosahnetorte werden sollte. Die beiden Torten waren schnell hergestellt und wurden, während ich mit der Deko beschäftigt war, erstmal eingefroren.

Die ganze Deko für die Torte nahm wohl am meisten Zeit in Anspruch. Ganz besonders die Blüten brauchten ihre Zeit. Sie sollten ja auch rechtzeitig ausgehärtet sein, damit sie den Transport überstehen. Für die Blüten wählte ich Blütenpaste und modellierte mehrere Rosen, Hibiskusblüten und ein Paar Lilien. Jetzt mussten sie trocknen. In der Zwischenzeit hab ich mich an die Blätter gemacht. Zum Trocknen hab ich sie auf ein zerknülltes Stück Alufolie gelegt, damit sie alle eine Biegung erhalten und nicht jedes gleich ist. Die Tortenplatte (Cake Board) wurde von mir mit braunem Rollfondant überzogen. Schließlich hab ich mit einem Messer kleine Kerben eingeritzt, damit es aussieht wie Holz. Den letzten Schliff gab ich dann mit etwas flüssiger Lebensmittelfarbe, um die Oberfläche lebendiger aussehen zu lassen. Nun fehlten nur noch die Schaufel und das Metallschild. Bei beidem entschied ich mich für Modellierschokolade, da sie stabiler als Rollfondant ist. Als letztes hab ich für die Erde noch ein paar Schokoladenstreusel gebacken. Nun durfte alles über Nacht trocknen.

Am Morgen vor der Abfahrt hab ich mich daran gemacht die Torte fertigzustellen. Ich hab die beiden Torten genommen und aufeinander gestellt. Mit etwas Buttercreme hab ich die Torte komplett eingestrichen, allerdings schön dünn, damit alles eben und glatt ist. Zum Überziehen den Rollfondant dünn ausgerollt und die Torte damit überzogen. Nun noch das Holz angebracht. Die Oberfläche mit Erde aufgefüllt. Die Blüten und Blätter festgeklebt und die Schaufel fixiert. Nun war es vollbracht. Leider lagen noch knapp 200 Kilometer zwischen den beiden Orten. Also alles sicher verpacken und los ging es.

Als wir ankamen war ich erstmal froh, dass die Torte die Reise unbeschadet überstanden hat. Am Abend sollte es dann soweit sein. Ich verschwand nach dem Essen kurz und allein als ich die Torte durch das Hotel trug, zog ich alle Blicke auf mich. Das war ein tolles Gefühl, aber sie musste natürlich auch meiner Oma gefallen. Und als ich reinkam und die Torte in Händen hielt, war sie schlichtweg sprachlos. Auch die anderen Gäste waren überwältig, so etwas hatte es bisher noch bei keinem Geburtstag gegeben. Die Überraschung war gelungen und der Geschmack konnte auch auf ganzer Linie überzeugen. Und ich war glücklich, dass ich demonstrieren konnte, was Handwerk bedeuten kann.

4 Kommentare

  1. Wow, das sieht suuuuper aus. Unglaublich, dass dieses Werk noch mit keinem Kommentar gewürdigt wurde. 🙂
    Kreativ und bestimmt mega lecker. Kompliment!
    Lieben Gruß,
    Jenny

  2. Ich finde die Torte richtig gut! Voll süß! Und ich hab den Blog direkt abonniert – hoffe, dass er auch immer schön mit so schönen News wie die Torte hier versorgt wird 😉

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