24 Stunden in Berlin – die besten süßen Food-Spots

Acht Jahre habe ich in Berlin gelebt – doch einen eigenen Guide zu den besten süßen Adressen der Stadt gab es bisher nicht. Höchste Zeit, meiner Wahlheimat den Platz zu geben, den sie verdient. Heute nehme ich euch mit auf eine kleine Reise zu meinen liebsten Cafés, Bäckereien und Patisserien. Ein Ausschnitt, wohlgemerkt. Berlin hat unendlich viele Perlen, und einige davon warten noch immer auf ihren Moment, um zu glänzen. Begleitet mich vom Rosenthaler Platz Richtung Süden bis zum Kottbusser Tor – vorbei an Orten, die mich durch meine Berliner Zeit begleitet haben.

Wilmina Brot – Charlottenburgs elegante Sauerteig-Oase

Wir beginnen dort, wo man es vielleicht nicht erwartet: im Westen. Zwischen historischen Fassaden und dem urbanen Flair der Kantstraße liegt die Bäckerei Wilmina Brot, Teil des gleichnamigen Boutique-Hotels. Auch wenn ich während meines Besuchs woanders übernachtet habe – der Weg hierher lohnt sich auf jeden Fall.

Beim Betreten fällt sofort die warme, ruhige Atmosphäre auf. Durch große Glasflächen sieht man den Bäcker:innen beim Arbeiten zu – echtes Handwerk, kein ChiChi. Wilmina steht für Sauerteig, lange Teigruhe und ehrliches Brot, und das schmeckt man. Ich entscheide mich für ein Buttercroissant mit Erdbeermarmelade. Außen hauchdünn und knusprig, innen weich, buttrig, leicht nussig – und für einen kurzen Moment fühle ich mich wie in Paris. Ein Frühstücksstart, wie er besser nicht sein könnte.

Bäckerei Hacker – ein Berliner Klassiker und Heimat des Splitterbrötchens

Weiter geht’s Richtung Prenzlauer Berg, zur traditionsreichen Bäckerei Hacker. Ein Laden, den viele Berliner:innen seit Jahrzehnten kennen – und der für mich zum Pflichtprogramm gehört.

Abseits des Touristentrubels, in der Stargarder Straße, findet man hier Thekenglück pur. Warum bin ich hier? Wegen Splitterbrötchen. Ein absolutes Berliner Kultgebäck: Hefeteig, reichlich Butter, gefaltete Schichten und eine knusprige Zuckerkruste, die nach dem Backen wunderbar splittert. Die Dinger sind groß – riesig – also entweder teilen oder sich direkt mit einem Lächeln ins Foodkoma verabschieden. Meins war saftig, knusprig und einfach perfekt. Und weil es hier noch mehr Schätze gibt: Der Mohnkuchen ist unfassbar reich gefüllt und sättigt locker zwei Personen. Ein Ort für alle, die traditionelle Backkunst lieben.

Canal – französische Patisserie trifft modernen Berliner Stil

Zurück Richtung Zentrum, an den Rosenthaler Platz, wartet einer meiner absoluten Lieblingsspots: Canal.
Was einst als kleiner Eisladen begann, ist heute eine feinste Patisserie-Kette, die mit eleganten Eclairs, außergewöhnlichen Croissants und samtigem Eis begeistert. Die Kreationen erinnern an Cedric Grolet – kunstvoll, verspielt, makellos.

Ich entscheide mich für ein Kalamansi-Eclair, frisch, spritzig, perfekt ausbalanciert. Natürlich bleibt es nicht bei einem Teilchen: Ein gefüllter Croissantwürfel wandert ebenfalls mit. Bei Canal kann ich blind bestellen – es schmeckt einfach immer.

Kein Wunder, dass Gründerin Daniella Barriobero Canal mittlerweile drei Standorte rund um den Hackeschen Markt betreibt. Für mich ein fixer Ort, wenn ich Besuch habe oder jemandem eine süße Freude machen möchte.

La Maison – französische Croissantkultur am Paul-Lincke-Ufer

Zugegeben, heute wird es sehr croissantlastig – aber Berlin hat einfach zu viele großartige Bäckereien, um ihnen auszuweichen.

Wir ziehen weiter Richtung Süden, vorbei am Alexanderplatz bis zum Paul-Lincke-Ufer. Schon von weitem liegt der Duft frischer Croissants und Brote in der Luft.
Hier wartet eines der beliebtesten Cafés der Stadt: La Maison.

Die Außenterrasse ist riesig (für Berliner Verhältnisse!) und oft komplett voll. Kein Wunder – die Atmosphäre ist gemütlich, die Lage unschlagbar und das Gebäck himmlisch.
Der Fokus liegt klar auf französischem Brot und Viennoiserie. Hierher komme ich gerne mit Freund:innen – es ist ein Ort, an dem jede:r etwas findet.

Unsere Wahl fällt diesmal auf ein Karamell-Croissant, ein Cannelé und ein Plundergebäck mit Streuseln & Pflaumen. Frisch gebacken, nicht zu süß, hochqualitativ – einfach rundum perfekt.

Ein süßer Tag in Berlin – und ein Grund mehr, zurückzukommen

Nach diesem kleinen Marathon durch Berlin ist Zeit, die Straßen weiterzuerkunden, die versteckten Ecken zu genießen und gleichzeitig die Kalorien der letzten Stunden zu verbrennen. Berlin hat so viel zu bieten – und selbst nach acht Jahren entdecke ich immer noch Neues.

Der Tag endet, der Zug in die Alpenregion wartet – aber eines ist sicher: Berlin schmeckt nach Wiederkommen.

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